Der Fachkräftemangel Index Schweiz von Spring Professional und des Stellenmarkt-Monitors der Universität Zürich zeigt auf, in welchen Berufen der grösste Fachkräftemangel und in welchen das grösste Fachkräfteüberangebot herrscht. Dabei wird gesamtschweizerisch und regional analysiert, in welchen Berufsgruppen die Zahl der offenen Stellen im Vergleich zu den Stellensuchenden besonders gross oder besonders klein ist. Durch den Vergleich mit dem Vorjahr kann zusätzlich ermittelt werden, ob der Fachkräftemangel sich in den einzelnen Berufsgruppen über die Zeit verändert hat. Das heisst, ob er grösser geworden ist oder sich eher abgeschwächt hat.
Gemäss dem Fachkräftemangel Index Schweiz nimmt der Fachkräftebedarf 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 17% ab. Bedingt durch die Corona-Krise gibt es in der Schweiz insgesamt weniger Stellenausschreibungen als 2019, während gleichzeitig wieder mehr Personen eine Stelle suchen. Dennoch macht ein nach wie vor starker Fachkräftemangel die Personalrekrutierung in diversen Berufen schwierig. Spitzenreiter des diesjährigen Fachkräftemangel Rankings sind wie bereits im Vorjahr Ingenieur- (z.B. Bauingenieur/-innen) und Technikberufe (z.B. Klimatechniker/-innen) sowie Berufe des Treuhandwesens (z.B. Treuhänder/-innen).
Neben den von einem Fachkräftemangel gekennzeichneten Berufen gibt es auch Berufe mit einem Fachkräfteüberangebot. In diesen Berufen suchen deutlich mehr Personen eine Stelle, als es Vakanzen gibt. In den kaufmännischen und administrativen Berufen (z.B. Büroberufe) und den Berufen der Reinigung, Hygiene & Körperpflege (z.B. Putzpersonal) herrscht das grösste Überangebot an Fachkräften. Die Corona-Krise hat die Situation für Stellensuchende in den meisten Berufen mit Fachkräfteüberangebot im Vergleich zum Vorjahr nochmals verschlechtert.
Regional sind grosse Unterschiede erkennbar. Die Deutschschweiz ist massiv stärker von Fachkräftemangel betroffen als die Romandie, welche in vielen Berufen eher von einem Überangebot an Stellensuchenden gezeichnet ist. Jedoch tangiert die Corona-Krise den Fachkräftemangel Index in der Romandie weniger, weshalb sich die Regionen etwas angleichen. Die von einem Fachkräftemangel oder einem Fachkräfteüberangebot betroffenen Berufe sind sowohl in der Deutsch- als auch in der Westschweiz mehrheitlich die gleichen.